Transparenz

  1. Transparenzbericht 2022
  2. Transparenzbericht 2021
  3. Transparenzbericht 2020
  4. Wie kommen unsere Preise zustande?
  5. Aktueller Kaufvertrag mit der CENCOIC, Kolumbien

1. Transparenzberichte

Transparenzbericht 2022

Hallo Freund*innen des leckeren solidarisch gehandelten Kaffees !

Im Jahr 2022 war ganz schön viel los. Eine Kollektivista hat uns leider verlassen. Vielen Dank für die schöne Zeit zusammen ! Dafür sind gleich drei neue Kollektivmitglieder zu uns gestoßen. Das hat natürlich sehr viel frischen Wind zu uns hereingeblasen, aber auch organisatorische Herausforderungen mit sich gebracht und vor allem sehr viel gute Laune ins Kollektiv getragen!

Rohkaffepreis

Der Rohkaffeepreis an der Börse ist im letzten Jahr sehr stark angestiegen, was uns gefreut hat; Viele Kaffeebäuer*innen haben in den letzten Jahren aufgrund der sehr niedrigen Preise defizitär gewirtschaftet und jetzt z.T. ihre Schulden zurückzahlen können. Da wir uns nicht am Börsenpreis orientieren, lag unser gezahlter Kaffeepreis schon immer deutlich höher – was auch weiterhin unser Anspruch sein wird. Deshalb waren wir gezwungen unsere Verkaufspreise deutlich anzuheben, auch weil der Rohkaffeepreis in Kolumbien im Ländervergleich besonders stark angestiegen ist. Wir wissen, dass viele Menschen mit hohen Preisen und Inflation zu kämpfen haben und deshalb versucht so moderat wie möglich zu erhöhen. Hier findet ihr unsere Kaufverträge und Preiskalkulationen: Link…. Insgesamt haben wir im letzten Jahr 5,4 Tonnen Kaffee geröstet.

Umzug

Das ganze letzte Jahr war geprägt von der Raumsuche zusammen mit der Mundhalle e.G., weil klar war, dass wir unseren schönen Arbeitsplatz am Überseequartier zum Ende des Jahres räumen müssen. Dabei gab es viele Auf`s und Ab`s, Ideen und Verhandlungen des Vorstands der Genossenschaft mit Vertreter*innen der Stadt. Weil bis Ende vergangenen Jahres nichts klar war, haben wir uns schweren Herzens dazu entschlossen, etwas Eigenes zu suchen. Und sind sehr froh beim Infoladen Schwarzmarkt im Kleinen Schäferkamp 46 fündig geworden zu sein. Hier könnt ihr ab sofort nach Absprache zum Kaffee kaufen vorbei kommen!

Besuch der Kooperative in Ecuador

Im März haben Lisa und Basti unsere Robusta Kooperative Kichwa Rukullakta in Ecuador besucht und einen sehr wertvollen Einblick in die Arbeit der Kooperative gewonnen. Mehr dazu findet ihr im Reisebericht unter: https://www.la-gota-negra.de/ueber/kaffee-kooperativen/kaffee-anbau-in-ecuador/ Die beiden neuen Espresso-Sorten Robusta Pur (100%Robusta) und Espresso Mezcla (75% Arabica und 25%Robusta) sind sehr gut bei unseren Kund*innen angekommen und ab sofort auch in dem neu gegründeten feministischen „Gemischtwarenladen“ Black Cherry in Hamburg Wilhemsburg unverpackt zu erwerben.

Der Solikaffee Viaje Zapatista ist ausgelaufen – insgesamt haben wir ca. 1929 Kg Solikaffee gemeinsam mit den anderen Kollektiven geröstet und rund 27.000 Euro Soligeld für die Reise der Zapatistas erwirtschaftet, was uns mega gefreut hat!
Eines unserer Highlights in 2022 war das bundesweite Kollektiv-Vernetzungstreffen in Lübeck im April, was uns super viel Motivation und neue Ideen und Perspektiven mit auf den Weg gegeben hat.
Das Treffen wird in Zukunft regelmäßig ein mal pro Jahr stattfinden und hoffentlich ein wichtiger Baustein zum Ausbau kollektiver Strukturen und einer solidarischen Ökonomie werden.
Wir haben wieder zahlreiche Soli-Kaffeestände auf Festivals und politischen Veranstaltungen im letzten Jahr gemacht und werden dies auch in Zukunft tun. Vielleicht sehen wir uns ja im kommenden Jahr bei dem ein oder anderen!
Aktuelle Infos dazu findet ihr auf Instagram https://www.instagram.com/la_gota_negra/ und manchmal auch auf unserer Homepage. Liebe Grüße und ein wundervolles Jahr 2023 wünscht euer Kaffeekollektiv la gota negra!

Transparenzbericht 2021

Trotz Pandemie war 2021 ein gutes Jahr für unsere Rösterei – wir gewinnen stetig neue Kund*innen dazu, unser Webshop ist gut angelaufen und wir verkaufen mehr und mehr Kaffee.

Seit einer Weile gibt es unseren Kaffee auch bei „Obst und Gemüse der Saison“ in St.Pauli verpackungsfrei zu kaufen – super Laden, tolle Leute und auch wie wir im Kollektiv organisiert!

Vielen Dank auch an die Solawi Vierlande und alle, die unseren Kaffee über die Solawi beziehen – Diese im Jahr 2021 neu begonnene Kooperation ist für uns eine Erfolgsstory und wir freuen uns sehr, dadurch so viele neue Kund*innen gewonnen zu haben!

Gira Zapatista / die Reise der Zapatistas


Das letzte Jahr war geprägt von dem Besuch der Zapatistas. Schon im Herbst/Winter 2020 hatten die Zapatistas aus Mexiko bekanntgegeben, dass sie eine Weltreise planen. Um Bewegungen von links und unten weltweit kennenzulernen, sich auszutauschen und sich gegenseitig zu stärken.

Die erste Station sollte Europa sein. Wir haben uns dann gemeinsam mit vielen anderen Gruppen und Einzelpersonen zusammengetan und uns auf den Besuch vorbereitet. Da wir natürlich mitten in einer Pandemie steckten (und stecken), gab es bei uns viele Momente wo wir dachten „das wird doch alles nichts!“ Doch die Zapatistas haben die Hoffnung nie aufgegeben und es dann tatsächlich geschafft; Im Juni 2021 landete eine erste Delegation von sechs Personen per Schiff in Vigo, Spanien. Drei Monate später, im September kamen dann weitere 180 Menschen per Flugzeug in Wien an und begannen von da aus in kleinen Gruppen den kompletten Kontinent zu bereisen. Wir konnten insgesamt 20 Leute Anfang Oktober in Hamburg begrüßen.

Es gibt zur Reise einige Berichte und Zeitungsartikel, zum Beispiel auf der Seite des Ya-Basta-Netzes.

Wir empfehlen diesen Bericht von der Thüringen-Vernetzung, die viele Erfahrungen gemacht haben, die wir teilen.

Soliespresso


Da die Reise der Zapatistas sehr viel Geld kostet, haben wir uns mit den anderen Kaffeekollektiven in Hamburg zusammengeschlossen und einen Soli-Espresso geröstet.

Alle Gewinne aus dem Kaffee gehen komplett in die Finanzierung der Reise. Der Kaffee verkauft sich super und es konnten viele Tausend Euro generiert werden – außerdem haben wir immer viel Spaß, wenn die anderen Kollektive zum Rösten dazukommen.

Den Soli-Espresso gibt es auch bei uns im webshop

Der Journalist Knut Henkel hat zur Reise der Zapatistas und unserem Soli-Espresso einen sehr lesenswerten Zeitungsartikel geschrieben.

Neue Sorten

Seit Ende 2021 haben wir auch unser Sortiment erweitert; Wir verkaufen jetzt auch einen Robusta-Espresso (unter dem Namen Robusta Pur) und einen Blend aus 75% Arabica und 25% Robusta (unter dem Namen Mezcla). Den Robusta importieren wir über Quijote Kaffee von dem Produzent*innenverband Waylla Kuri. Waylla Kuri ist Teil der indigenen Gemeinschaft Pueblo Kicha Rukullakta in der Nähe von Archidona, Ecuador. Anfang 2022 waren Basti und Lisa dort, hier könnt ihr den Reisebericht lesen.

Transparenzbericht 2020

Hello Coffee-Lovers !
Im Jahr 2020 ist einiges passiert bei uns. Wir haben jetzt endlich einen eigenen Webshop – vielen Dank dafür an das make Utopia IT-Kollektiv Hamburg ! (https://www.makeutopia.de/)
Außerdem basteln wir immer noch an unserer neuen Website. Nach und nach werdet ihr da immer mehr interessanten Inhalt finden. Auch hier gehen Grüße raus an alle, die uns dabei supportet haben !
Unsere Buchhaltung ist ebenfalls professioneller geworden. Dafür haben wir jetzt zusätzlich externe Unterstützung gesucht.


Last but not least sind wir zum 01.01.2021 mit unserem Büro und Lager umgezogen und bei der Mundhalle Genossenschaft (https://www.mundhalle.de/) im Überseeterminal in der Hafencity angedockt.
Es gab auch einiges an persönlichem Wandel –  wir dürfen jetzt Lisa als neues Kollektivmitglied begrüßen dürfen – yeah ! Wir sind also zu viert.
Aufgrund von Corona haben wir keine Kaffeestände organisiert und einiges an Nachfrage bei Gastronomie und Büro ist eingebrochen.
Wir arbeiten aber weiterhin sehr eng mit unseren Freund_innen vom Kaffeekollektiv Aroma Zapatista (https://www.aroma-zapatista.de/start/) zusammen und rösten einen Teil ihres Sortiments.
Im Jahr 2020 haben wir insgesamt 4 Tonnen Röstkaffee (importiert von Aroma Zapatista) am Trommelröster bei unseren Kolleg*innen von Quijote Kaffee produziert. Davon 1,7 Tonnen von den Zapatistas der Kooperative Yachil aus Mexiko und 2,3 Tonnen kolumbianischen Kaffee von der CENCOIC.

2020 war wieder einmal geprägt durch sehr niedrige, um nicht zu sagen existenzbedrohende Weltmarktpreise für Rohkaffee. Umso mehr freut es uns den Kooperativen einen – für die harte Arbeit aus unserer Sicht immer noch zu niedrigen – Preis für den Rohkaffee zu zahlen.
5,29 Dollar/KG für den Kaffee von der CENCOIC aus Kolumbien und 4,49 Dollar/KG für den Kaffee von den Zapatistas aus Mexiko.
Darüber hinaus sind 1800,00 Euro in selbstverwaltete, politische Projekte nach Kolumbien und Mexiko geflossen (45 Cent pro Kg Röstkaffee).

Verpackungsfreier Verkauf

Beim Verpacken des Kaffees haben wir aus ökologischer Sicht noch keine für uns ideale Lösung gefunden und bleiben erst mal bei PE-beschichteten Papierbeuteln, welche zwar bei der Herstellung relativ energiesparend sind, allerdings wie alle Verbundmaterialien nur schwer recycelt werden können. Soweit wir wissen existiert auf dem Markt im Moment keine bessere Alternative.
Wir wollen am liebsten immer mehr Kaffee verpackungsfrei anbieten und haben dazu auch verschiedene Behältnisse im Sortiment.
Wie Ihr vielleicht schon mitbekommen habt bereisen die Zapatistas im Sommer 2021 den europäischen Kontinent, um sich über die Kämpfe von unten und links auszutauschen. Die Vorbereitungen dazu sind bereits in vollem Gange und wir freuen uns darauf, einen Teil der Delegation in Hamburg willkommen zu heißen !
Aus diesem Anlass planen wir für 2021, u.a. einen gemeinsamen Solikaffee (schaut in unserem Shop) zusammen mit allen Hamburger Kaffeekollektiven herauszubringen, um dadurch einen Teil der Reise zu finanzieren.
Mehr Infos zur Reise der Zapatistas hier https://www.ya-basta-netz.org/
Kommt gut durchs Jahr 2021 und besucht uns in der Mundhalle !
Euer Kaffeekollektiv – la gota negra

 

2. Wie kommen die Preise zustande?

Preiskalkulation Kolumbien 2023

Wir haben uns entschieden, eine hohe Transparenz in unserer Preisgestaltung zu haben.

Das heißt, Preise für Rohkaffee, Transport, Lagerung, Abnutzung der Maschinen, Verpackung, Versand und Bezahlung der Arbeiter*innen, werden, sobald sie feststehen, hier offen dargelegt. In dem, was wir unseren Produzent*innen zahlen, orientieren wir uns an den Ideen der solidarischen Ökonomie. Das heißt, wir versuchen, allen an der Produktionskette Beteiligten einen Betrag zu zahlen, der ihrer Arbeit angemessen ist.

Bei Bezahlung von uns Arbeiter*innen verfahren wir ähnlich, jedoch setzen wir uns ein Limit. Wir wollen nicht mehr als der Hamburger Durchschnitt verdienen –  Diese Ziel liegt zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch in weiter Ferne.

Wir versuchen, möglichst wenig Teil der kapitalistischen Marktlogik zu sein, die unter dem Motto “Mehr, mehr, mehr; Wachstum, Wachstum, Wachstum!” alle Mittel heiligt, die diesem Zwecke dienlich sind. Unser Ziel ist es nicht, möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften und diesen dann zu privatisieren. Wenn wir Gewinne erwirtschaften, so hat die im Wortsinne gerechte (also: zu gleichen Teilen für gleiche Arbeit verteilte) Bezahlung der Bäuer*innen Priorität. Ein weiterer Plan ist es, als Teil unserer politischen Arbeit Geld an libertäre oder linksradikale Projekte weiterzugeben. Bei all dem sind wir uns bewusst, dass wir nicht von heute auf morgen eine gerechte Welt schaffen können. Das soll uns aber nicht hindern, es dennoch zu versuchen – und dabei das Motto der Zapatistas zu beherzigen: “Preguntando caminamos – Fragend schreiten wir voran!”