Transparenzbericht 2023

Hallo Freund*innen des leckeren solidarisch gehandelten Kaffees!

 

Das Jahr 2023 war ganz schön ereignisreich! Wir sind als Kollektiv weiter zusammengewachsen, gleich zweimal umgezogen und haben angefangen uns umzustrukturieren. Dabei haben wir trotz einiger auch stressiger Phasen und der allgemeinen Weltlage unsere gute Laune nicht verloren. 
Aber lest selbst!

Produktionsmengen

Wir haben in diesem Jahr rund 2200 kg kolumbianische Arabicabohnen und 300 kg ecuadorianische Robustabohnen geröstet. Daraus machen wir die Kaffeesorten, die ihr in unserem webshop oder bei uns im Lager kaufen könnt. Außerdem haben wir rund 2800 kg mexikanische und kolumbianische Bohnen für Aroma Zapatista geröstet. Diese Kaffees könnt ihr unter den Namen Preguntando Caminamos (Espresso aus mexikanischen Bohnen) und Saak Helu (kolumbianische Bohnen, erhältlich als Espresso oder Filterkaffee) bei Aroma Zapatista erwerben.

 

Kaffee-Preise

Der Rohkaffeepreis für Arabicabohnen auf dem Weltmarkt ist im letzten Jahr im Vergleich zu 2022 deutlich gesunken. Der Preis für Robustabohnen hingegen leicht gestiegen. Da wir uns nicht an den Weltmarktpreisen orientieren, sondern uns an einer solidarischen und gerechten Bepreisung versuchen, haben wir trotzdem 7,31 Dollar pro Kilo bezahlt. Die aktuellen Kaufverträge gibt es hier

Auch an uns ist die Inflation nicht spurlos vorüber gegangen und die Produktionskosten sind gestiegen. Daher wird es notwendig für uns die Kaffeepreise nochmals leicht anzuheben. 

 

Zur Lage im Cauca/Kolumbien 

Im Dezember konnten einige von uns ein Seminar zur Region Cauca in Kolumbien besuchen, bei dem u.a. auch ein Vertreter der Kooperative CENCOIC, von der wir unsere Arabicabohnen beziehen, dazugeschaltet war. Dieser hat von den aktuellen Herausforderungen aber auch neuen positiven Entwicklungen in der Region berichtet. 
2023 war die Kaffee-Ernte verhältnismäßig schlecht, unter anderem wegen dem Klimaphänomen El Niño.
Wir kaufen jetzt von der CENCOIC nur noch Umstellungskaffee (Café de transición), also Kaffee von Betrieben, die ihren Anbau auf Bio umstellen. Außerdem ist der Kaffee in Pro Grain-Säcken verpackt, wodurch der Kaffee länger seine gute Qualität behält. 
Erstmals haben wir dieses Jahr auch die Vorfinanzierung für den Import mitgemacht. Das wollen wir auch in Zukunft tun und uns so die finanziellen Risiken und Bürden des Imports mit Aroma Zapatista teilen. 

 

Zur Lage in Napo/ Ecuador

Die politische und ökonomische Lage in Ecuador hat sich in den letzten Jahren traurigerweise rasant verschlechtert. Von einst relativ stabilen Verhältnissen haben sich einige Regionen des Landes inzwischen zu Orten der Gewalt und Angst verwandelt. Gründe dafür gibt es viele, eine gute und ausführliche Analyse dazu findet ihr hier
Besonders betroffen von der Gewalt sind die Küstenregionen und größeren Städte; Die Region Napo, in der die Kaffeekooperative Wayllakuri operiert, von der wir unseren Kaffee beziehen, ist davon ziemlich weit entfernt und deshalb weniger betroffen. Die Kooperative hat inzwischen einen sehr professionellen Internetauftritt und kann ihren Mtigliedern einen bis zu 400% höheren Preis für die Kaffeebohnen zahlen! Das liegt an einer Steigerung der Kaffeequalität, aber auch an erfolgreichen direkten Handelsbeziehungen.
Trotz der vermeintlich recht guten Situation, in der sich die Kooperative befindet, ist die allgemeine Lage natürlich sehr besorgniserregend und wir hoffen gemeinsam auf bessere Zeiten für Ecuador! 

Besuch in zapatistischen Gemeinden gemeinsam mit Aroma Zapatista

Basti war Anfang des Jahres mit einer kleinen Delegation von Aroma Zapatista für fünf Wochen in Chiapas, Mexiko. Dort hatte er die Gelegenheit die zapatistischen Kaffeekooperativen zu besuchen, die Felder zu besichtigen und sich mit den Kaffeebäuer*innen auszutauschen. Außerdem haben sie einige caracoles, die zapatistischen Regierungssitze, besucht und sich mit verschiedenen zivilen Organisationen getroffen, die die Zapatistas unterstützen.
Leider verschlechtert sich auch in Chiapas die Lage dramatisch; die organisierte Gewalt nimmt stark zu und betreibt in der Region u.a. illegale Minen und Drogenhandel. Dadurch sind immer mehr Menschen mit Vertreibung, Morddrohungen und  Zwangsrekrutierungen konfrontiert. Auch Menschenrechtsverteidiger*innen sind massiv gefährdet und viele Menschen müssen die Region verlassen.
Mehr Informationen und einen Spendenaufruf zu dem Thema findet ihr hier: 

 

Umzug 2.0 

Nachdem wir zeitweilig Anfang 2023 unser Büro und Kaffeelager in den Infoladen Schwarzmarkt verlegt hatten, hat sich kurz danach eine bessere Büro- und Lagerfläche für uns im Grindelviertel ergeben. Und so haben wir nach ein paar Monaten im Schwarzmarkt erneut unsere Sachen zusammengepackt und sind seit Mai im Grindelhof in der Nähe des Uni-Campus! 
Meistens trefft ihr uns dort Mittwochs an. Wenn ihr persönlich vorbei kommen wollt, um euren Kaffee zu kaufen, dann schreibt uns vorher eine Mail: info@la-gota-negra.de

 

Überlegen Webshop 

Wir beteiligen uns seit letztem Jahr an einem Online-Marktplatz für solidarisch gehandelte Kaffees. Den Online-Shop findet ihr hier
Mit diesem Onlinemarktplatz wollen wir gemeinsam mit anderen Röstereien eine  Alternative zu den großen Playern auf dem Kaffeemarkt schaffen. Die beteiligten Röstereien teilen hohe Standards an Transparenz, nachhaltigem Anbau und solidarischem Kaffeehandel. Wir freuen uns sehr, dabei zu sein!

Vernetzung

Wir sind Teil der Vernetzung von Kaffee-Kollektiven aus Hamburg und Lüneburg und rösten gemeinsam einen Soli-Kaffee, mit dem wir die zapatistische Bewegung in Chiapas unterstützen. Kaufen könnt ihr ihn hier
Außerdem sind wir Teil des neugegründeten Kollektivverbands und engagieren uns in der bundesweiten Vernetzung und Förderung von weiteren Kollektiven. Dazu mehr hier
Für uns hat die Vernetzung auch noch anderen schöne Früchte getragen: Durch das kollektive Hostel Schicksaal, in dem es unseren Kaffee zu trinken gibt, ist eine Bäckerei aus Eutin auf uns aufmerksam geworden; Die Bäckerei Bäckerslüüd ist eine traditionelle Familienbäckerei, die jetzt zu einer Genossenschaft umgewandelt wird und als Kollektiv betrieben wird – ein weiteres tolles Beispiel für kollektives Arbeiten und alternatives Wirtschaften. Seit Januar 2024 bekommt ihr unseren Espresso Mezcla jetzt dort im Ausschank!